Vorfeier Hl. Nikolaus von Myra – С. Миколая Чудотворця (Передсвято)

Vorfeier Hl. Nikolaus von Myra – С. Миколая Чудотворця (Передсвято)

MERHEIMER STR. 463, 50735 KÖLN

time 10:30

16. Dezember 2018

Verehrung

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Metallikone, die den Heilgen als Schutzpatron der Fischer mit einem Fisch in Händen darstellt, Georgi Tschapkanow, Gilbert House, Stanley (Falklandinseln)

In einigen orthodoxen Landeskirchen wird der 6. Dezember nach dem julianischen Kalender gefeiert, dies entspricht dem 19. Dezember des gregorianischen Kalenders.

In der orthodoxen Kirche ist die Verehrung seit dem 6. Jahrhundert belegt, als Kaiser Justinian um 550 in Konstantinopel eine dem Nikolaus geweihte Kirche errichtete. In der Russisch-Orthodoxen Kirche ist Nikolaus nebenChristus und Maria mit Kind die dritte große Ikone auf der Ikonostase der Gotteshäuser gewidmet. Andere orthodoxe Kirchen zeigen dort meist Johannes den Täufer. Auch bei den Serben wird der Nikoljdan am 19. Dezember gefeiert.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche feiert neben dem Hauptfest am 6. Dezember am 9. Mai auch die Reliquientranslation nach Bari und gedenkt am 29. Juli in der Liturgie der Geburt des Heiligen.

Im frühen 8. Jahrhundert erreichte der Kult Italien, das damals noch enge Beziehungen zum oströmisch-byzantinischen Reich unterhielt, und erlangte bald große Popularität. In den deutschsprachigen Raum kam der Nikolauskult im 10. Jahrhundert, vermutlich durch Theophanu, die byzantinische Frau Ottos II., vielleicht aber auch im Zusammenhang mit den Italienzügen der damaligen ostfränkisch-deutschen Herrscher. Besonders die Adelsfamilie der Ezzonen (Ezzo hatte Theophanus Tochter Mathilde geheiratet) stiftete zahlreiche Nikolauskirchen, etwa in Brauweiler oder Klotten, und förderte so die Ausbreitung des Nikolauskultes im Rheinland. Durch die Entführung der vermutlichen Gebeine des Heiligen von Myra nach Bari im 11. Jahrhundert, die europaweit wahrgenommen wurde, und mit der Welle der Stadtgründungen durch Kaufleute im 12. und 13. Jahrhundert, die oft um eine genossenschaftliche Nikolaikirche entstanden, erfolgte eine weitere Verbreitung.

Nikolaus als Geschenkebringer[Bearbeiten]

Traditioneller Nikolaus bei der Kinderbescherung im oberbayerischen Jexhof

Der Gedenktag des Heiligen ist mit vielen Bräuchen verbunden. Einige hingen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Perikope vom Gleichnis von den anvertrauten TalentenMt 25,14–30 EU vorgesehen. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf dieses Gleichnis zurück.

Der Einlegebrauch, das nächtliche Füllen der Schuhe oder Ähnliches, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst infolge der Ablehnung der Heiligenverehrung durch die Reformation wurde die Bescherung in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt, und infolgedessen wurde Nikolaus als Gabenbringer mancherorts vom Christkind abgelöst; zum kulturgeschichtlichen Verhältnis zwischen Nikolaus und Christkind im Weihnachtsbrauchtum siehe dort. Durch dieses wechselseitige Verhältnis hat sich im 19. Jahrhundert das US-amerikanische Brauchtum um den Weihnachtsmann Santa Claus entwickelt, die heute weltweit dominierende, merkantil bestimmte Rezeption des heiligen Nikolaus.

In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der „verkehrten Welt“ predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“.

„Schiffchensetzen“ nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe zu basteln, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch befindet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des heiligen Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller kam. Kinder stellen am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür oder hängen Strümpfe vor den Kamin, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade,Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens oft ein aus Hefeteig gebackenes Gebildbrot.

In vielen Erzählvarianten beschenkt und lobt der heilige Nikolaus die guten Kinder, während er die bösen tadelt und durch Schläge mit einer Birkenrute bestraft. Welche Kinder im letzten Jahr gut und welche böse waren, liest er in seinem „goldenen Buch“. Viele Eltern laden einen ehrenamtlichen oder bezahlten Nikolaus ein, den Kindern zu Hause eine derartige „Predigt“ zu halten, die jedoch stets mit einer Bescherung endet.

Im Luxemburgischen gibt es bis heute üblicherweise Geschenke zum 6. Dezember und weniger zu Weihnachten.