Humanitäre Hilfe aus Deutschland für die Ukraine

„Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.“ (Jak 2,13)

Die Zusammenarbeit des deutschen Dekanates der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Patriarchates von Kyiv, mit dem deutschen Verein „Hilfe für Osteuropa – St. Marien Rheine-Eschendorf“, begann in etwa zeitgleich mit der Gründung des deutschen Dekanates.

Die erste Begegnung von Pastor Günter Hillebrandt und dem Präsident des Vereins, Herrn Josef Kuberek, mit Mitr. Protopresbyter Paul Echinger, dem Dekan des deutschen Dekanates der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Patriarchates von Kyiv, fand anlässlich einer Ikonen-Ausstellung in Rheine statt, welche von Protopresbyter Paul Echinger durchgeführt wurde. Seit dieser Zeit und aufgrund der Kontakte mit dem deutschen Dekanat und seinem Leiter, Protopresbyter Paul Echinger, sowie in späterer Zeit auch mit dessen Stellvertreter, Erzpriester Volodymyr Chayka, erweiterte der Verein seine Hilfstätigkeit auch auf das Territorium der Ukraine.

Auf diese Weise wurden im Laufe der Jahre, in Form von 55 Hilfsgütertransporten in die Ukraine, neben der Unterstützung unterschiedlichster Einrichtungen (Kirchengemeinden, Krankenhäusern, einer Sozialstation, einem Gebietslazarett, einem Reha-Sanatorium, einem sozialmedizinischem Zentrum für Kriegsveteranen, usw.) auch unsere Ukrainische Orthodoxe Kirche des Patriarchates von Kyiv (verschiedene Diözesen und Priesterseminare, sowie eine Suppenküche unserer Kirche in Lviv) durch eine Reihe von Hilfsmaßnahmen und neuwertigen Sachspenden unterstützt.

Außerdem wurden in den letzten 4 Jahren ebenfalls dringend benötigte Sachspenden und medizinische Hilfsgüter, auch für die Opfer in die ATO-Zone gesandt. Das Transportvolumen beläuft sich auf insgesamt 421,44 Tonnen, zu einem Schätzwert von 1.299.661, 56 €. Darüber hinaus konnten wichtige Hilfsprojekte in der Ukraine auch mit zusätzlichen finanziellen Soforthilfen gefördert und verwirklicht werden. Diese finanziellen Soforthilfen beliefen sich in den Jahren 1999 bis 2001, auf 45.108,55 DM; sowie in den Jahren 2002 bis 2016, auf 173.829,46 €.

Insgesamt entsandte der Verein in den Jahren seines Wirkens Hilfsgütertransporte in die Länder Ukraine, Polen, Litauen und Rumänien, mit einem Warenwert im Schätzwert von mindestens 4.562.457,00 € und leistete finanzielle Soforthilfen in Höhe von 358.288,22 €. Hinzu kamen noch die Kosten für die Transporte, in Höhe von 134.561,19 €, sowie Fähr- und Flugkosten, in Höhe von 39.092,00 €.

Im November 2017 besuchte eine Delegation des Vereins erneut die Ukraine. Diese Reise wurde mehrere Monate zuvor mit dem Leiter des kirchlichen Außenamtes, Se. Eminenz, Erzbischof Hilarion von Riwne und Ostroh verabredet und in der Vorbereitung durch das deutsche Dekanat unserer Kirche mitorganisiert. Hauptanliegen war ein Zusammentreffen mit Se. Heiligkeit, Patriarch FILARET von Kyiv und der ganzen Rus‘-Ukraine, welches nach einer überaus beeindruckenden Feier der Göttlichen Liturgie, in der Kirche des St. Michaelklosters in Kyiv, anlässlich des Patroziniums der Kirche und des Klosters, sowie bei einem anschließenden privaten Empfang, in der Residenz des Patriarchen, stattfand.

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An der Begegnung mit Se. Heiligkeit, Patriarch FILARET, nahmen teil: Se. Eminenz, Erzbischof Hilarion von Riwne und Ostroh. Leiter des kirchlichen Außenamtes; der Präsident des Vereins „Hilfe für Osteuropa – St. Marien Rheine-Eschendorf“, Herr Josef Kuberek; der Ehrenvorsitzende des Vereins, Pfarrer Günter Hillebrandt; der 2. Vorsitzende des Vereins, Herr Gregor Gödde, sowie der Leiter des Gebietskrankenhauses von Krementschuk und mit dem Ehrentitel ‚Verdienter Arzt der Ukraine‘ ausgezeichnete, Dr. Mykola M. Litwinenko.

Die Vertreter des Vereins aus Deutschland überreichten Se. Heiligkeit, Patriarch FILARET, im Rahmen der Audienz verschiedene Erinnerungsgeschenke und erhielten ihrerseits Diplome und den patriarchalischen Segen Se. Heiligkeit, für ihre guten Taten. Herr Dr. Mykola M. Litwinenko wurde für seine großen Verdienste mit der Patriarchenmedaille „Für Liebe und Opferbereitschaft für die Ukraine“ ausgezeichnet.

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Nach der Begegnung mit Se. Heiligkeit, Patriarch FILARET, reiste die Delegation nach Krementschuk um das dortige, seit vielen Jahren geförderte Gebietskrankenhaus zu besuchen und ebenfalls mit einer Geldspende, zu unterstützen.

Nach der Rückkehr in Deutschland, teilte uns der Präsident des Vereins „Hilfe für Osteuropa – St. Marien Rheine-Eschendorf“, Herr Josef Kuberek, seine Eindrücke anläßlich der Reise in die Ukraine mit. Vor allem die Begegnung mit Se. Heiligkeit, Patriarch FILARET von Kyiv und der ganzen Rus‘-Ukraine, sowie die von ihm zelebrierte Göttliche Liturgie in der Kirche des St. Michaelklosters, hinterließen bei ihm und allen Beteiligten, einen unauslöschlich tiefen spirituellen Eindruck. Angesichts des hohen Alters des Patriarchen staunten die Besucher über dessen enormen Elan und waren zutiefst beeindruck von der intensiven Arbeit des Patriarchen zum Wohle der Kirche, der Gläubigen und des gesamten ukrainischen Landes und Volkes.

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Aufgrund dessen, dass die Gründer und auch die weiteren Mitglieder des Vereins „Hilfe für Osteuropa – St. Marien Rheine-Eschendorf“ bereits alle das Rentenalter erreicht und teilweise sogar weit überschritten haben, sowie, zumindest derzeit, leider noch keine Nachfolger zur Verfügung stehen, ist der Verein gezwungen, mit Abschluss der Reise in die Ukraine, auch sein humanitäres Engagement zu beenden und den Verein aufzulösen. Bleibt die Hoffnung, dass es dennoch auch weiterhin Menschen geben wird, welche entweder in die Fußstapfen der Gründer und Mitglieder des Vereins „Hilfe für Osteuropa – St. Marien Rheine-Eschendorf“ treten, oder aber, zumindest deren leuchtendem christlichen Vorbild folgend, sich auch in Zukunft, in ähnlich engagierter Weise, um das Wohl der Notleidenden und Hilfsbedürftigen kümmern werden.

Erzpriester Volodymyr Chayka,

Stellvertretender Leiter des deutschen Dekanates

 

Fotos aus der offiziellen Website des Patriarchates: www.cerkva.info

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